#07 Kinderlosigkeit, Mutterschaft und Selbstbestimmung
Maggie Gyllenhaals Drama »The Lost Daughter« (2021) handelt von einer Frau, die ihre Kinder allein lässt, um sich selbst zu priorisieren und darüber nur wenig Reue spürt. In Yorgos Lanthimos’ Sci-Fi-Märchen »Poor Things« (2023) geht es um eine, die sich lieber von einer Brücke stürzt, als Kinder zu bekommen, und dann in gewisser Weise zu ihrer eigene Mutter wird. Beide Filme sind auf ihre eigene Art ein Angriff auf das traditionelle Mutterideal und wirken auch im Jahr 2024 noch erstaunlich provokativ.
Wir reden über Mutterschaft und freiwillige Kinderlosigkeit. Sind wir wirklich frei, uns ohne gesellschaftlichen Druck für einen Lebensentwurf mit oder ohne Kinder zu entscheiden? Wie sehr wirken alte, kulturell konstruierte Ideen von Mutterschaft in uns fort? Kann man ein schöpferisches Leben führen, wenn man nur sich selbst gehört?